Ulrich Hochmann, geb. 1967, Bildhauer mit Spezialisierung auf „Bewegung in Steinskulpturen“, lebt und arbeitet in Puchheim bei München, Ausstellungen und Kunstprojekte im In- und Ausland (u.a. Österreich und Ukraine), Auszeichnung mit Kunstpreisen 2005 und 2006, Objekte an öffentlichen Orten in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz.
In Bewegung – eine Spur aus Steinen
Der bei München lebende Bildhauer Ulrich Hochmann hat für das Gemeinschaftsgrab unserer Gemeinde das Grabmal entworfen. Aktuell entsteht seine Skulptur aus Nagelfluh und Miltenberger Sandstein (auch das Material der St. Jakobskirche) auf dem Bockenheimer Friedhof. Hochmann hat sich auf „Bewegung in Steinskulpturen“ spezialisiert.
Was hat Sie an dem Projekt für das Grabmal unseres Gemeinschaftsgrabes besonders angesprochen?
Ulrich Hochmann: Zunächst wirkte der Projektauftrag eng gesteckt. Der Grundsatz des Projektes lautet „Wir erwarten gemeinsam die Auferstehung“, und diesen Ansatz galt es in einer Skulptur umzusetzen. Je mehr ich mich damit auseinandergesetzt habe, desto mehr wurden für mich zwei Perspektiven sichtbar: die Erwartungshaltung an die Auferstehung und die spirituelle Bedeutung dahinter. Das hat mich inspiriert und die Idee für die Skulptur nahm immer mehr Formen an.
Wie lange hat es von der Idee bis zum fertigen Entwurf gedauert?
Ulrich Hochmann Insgesamt habe ich drei Monate an der Idee gearbeitet – Ansätze weiterentwickelt, geändert oder verworfen. Relativ schnell war für mich klar, dass die Skulptur aus Modulen bestehen soll. Aber die Form kam erst viel später. Ich habe mit den Modell-Modulen spielerisch Formen entwickelt und auch wieder verworfen, bis dann letztendlich die finale Idee stand.
Was ist das Besondere an Ihrem künstlerischen Grabmal?
Ulrich Hochmann Die Form ist für mich eine Spur oder Linie, die sich schlängelt und bewegt. Keine Barriere zwischen Leben und Tod. Sie hat keinen eindeutigen Anfangs- oder Endpunkt, aber schreibt wie das Leben eine Richtung. Und auch wenn es eine Steinskulptur ist, ist sie für mich kein Symbol unabänderlicher Ewigkeit. Denn auch Stein verändert sich, und wir haben jetzt nur eine Momentaufnahme geschaffen.
Die Fragen stellte Johanne Fuhlrott.
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